Kondome

Das Kondom ist das einzige Mittel, das sowohl vor HIV und anderen Geschlechtskrankheiten als auch vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt.

Es gibt folgende Arten von Kondomen:

  • Das so genannte „männliche“ oder „externe“ Kondom, eine Latex- oder Polyurethankappe, die über den Penis gezogen wird.
  • Das „weibliche“ oder „innere“ Kondom, eine flexible, breite Polyurethan-Hülle, die in der Vagina oder dem Anus platziert wird.
  • Für die Praxis des Cunnilingus (Stimulation des weiblichen Geschlechts mit der Zunge) oder Anilingus (Stimulation des Anus mit der Zunge) gibt es auch das Latex-Quadrat, das vor dem direkten Kontakt der Mundschleimhaut mit der Vaginal- oder Analschleimhaut schützt.

Vorsorgeuntersuchung

Ein HIV-Test ist die einzige Möglichkeit, eine HIV-Infektion nachzuweisen und damit den Zugang zu einer Behandlung zu ermöglichen. Die Gesundheit wird geschützt und eine weitere Übertragung von HIV verhindert. Dieser Test, der durch eine Blutanalyse oder durch einen diagnostischen Schnelltest (test rapide d’orientation diagnostique – TROD) durchgeführt wird, weist das Vorhandensein von Anti-HIV-Antikörpern im Blut nach. Es wird empfohlen, drei Monate nach jeder Risikosituation (Riss, Wegrutschen oder Nichtbenutzen eines Kondoms, Verletzung, Schnitt mit einem mit Blut oder Sperma verschmutzten Gegenstand, gemeinsame Benutzung von Drogeninjektionsutensilien) einen Test durchzuführen.

Behandlung nach Gefährdung – PEP

PEP (post-exposure prophylaxis) ist eine Notfallbehandlung, die nach einer Hochrisikosituation für eine HIV-Übertragung (Riss, Wegrutschen oder Nichtbenutzen eines Kondoms, Verletzung, Schnitt mit einem mit Blut oder Sperma verschmutzten Gegenstand, gemeinsame Benutzung von Drogeninjektionsutensilien) durchgeführt wird. Der Zweck der antiretroviralen Behandlung besteht darin, das Eindringen des Virus in die Zellen des Immunsystems zu verhindern und damit das Infektionsrisiko zu verringern. Um wirksam zu sein, muss mit der PEP so schnell wie möglich (innerhalb weniger Stunden) nach der Risikosituation und innerhalb von 72 Stunden begonnen werden, danach schützt die PEP nicht mehr vor einer neuen Infektion.

Wenn eine Ansteckungsgefahr besteht, ist es notwendig, sich so schnell wie möglich und innerhalb von 72 Stunden an den ‚Service National des Maladies Infectieuses’ des CHL (2. Stock), 4 rue Barblé, Luxemburg-Strassen, zu wenden. Ein Arzt wird bei nachgewiesenem Risiko eine Notfallbehandlung verschreiben.

Behandlung als Vorbeugung
(Treatment As Prevention = TAsP)

Die strikte Einhaltung der antiretroviralen Behandlung kann die Virusmenge (Konzentration des Virus im Blut) auf ein so niedriges Niveau senken, dass sie nicht mehr nachweisbar ist. Im „Swiss Statement“ vom Januar 2008 wurde festgelegt, dass eine Person, die seit mindestens sechs Monaten keine nachweisbare Virusmenge und auch keine anderen sexuell übertragbaren Infektionen hat, sexuell nicht mehr kontaminiert ist. Dank ihrer Wirksamkeit sind HIV-Behandlungen zu einem effizienten Präventionsmittel geworden!

U=U oder I=I oder n=n (undetectable = untransmittable oder indétectable = intransmissible oder nicht nachweisbar = nicht übertragbar): Erleichterung für HIV-positive Personen, weil sie das Virus nicht mehr durch Geschlechtsverkehr übertragen können.

Vorbeugende Prophylaxe
(Pre-exposure prophylaxis = PrEP)

PrEP ist eine neue Strategie und ein zusätzliches Mittel der HIV-Prävention. Sie richtet sich an HIV-negative Menschen, die ein hohes Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren. Sie besteht darin, vor und nach der Risikosituation antiretrovirale Medikamente einzunehmen, um so eine Ansteckung zu verhindern. PrEP reduziert das Risiko deutlich, weshalb es umso wichtiger ist, dass die Medikamente genau nach Anweisung eingenommen werden. PrEP schützt nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten (Syphilis, Gonorrhoe usw.).

In Luxemburg ist PrEP beim ‚Service National des Maladies Infectieuses’ des CHL verfügbar; die Kosten werden vom CNS übernommen. Für eine entsprechende – obligatorische – medizinische Beratung steht der ‚Service National des Maladies Infectieuses’ des CHL unter der Telefonnummer 4411 3091 zur Verfügung.

Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung

Die Prävention der Mutter-Kind-Übertragung ist eine Intervention, die dazu beiträgt, Neuinfektionen bei Neugeborenen zu vermeiden. Ohne Behandlung besteht ein 20 bis 45-prozentiges Risiko, dass eine HIV-positive Frau während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Stillens HIV auf ihr Kind überträgt. Dank der antiretroviralen Behandlung der Mutter während der Schwangerschaft und des Neugeborenen während des ersten Lebensmonats wurde dieses Risiko in Europa mittlerweile auf weniger als 1 % reduziert.

Verringerung des Risikos

Der Schutz beim Umgang mit scharfen Gegenständen sowie die Verwendung von sauberem Einweg-Spritz- und Sniffzubehör verhindert die Übertragung von HIV und Hepatitis C.

TESTEN: KOSTENLOS UND ANONYM

Kostenlose und anonyme Schnell-Tests (TROD) für HIV, Hepatitis C und Syphilis werden organisiert:

  • in den Räumlichkeiten der HIV Berodung,
  • im ‚Centre d’Information GAy und LEsbien’ (CIGALE),
  • im Rahmen von DIMPS (mobiler Dienst),
  • und imXchange/MOPUD (Mobile Prävention für Drogenkonsumenten).

Der Bluttest bleibt eine Alternative: Es wird wie eine klassische Blutuntersuchung durchgeführt. Die Blutprobe wird dann in einem Labor analysiert und das Ergebnis liegt 2 bis 3 Tage danach vor.

Der Selbsttest

Seit Juli 2019 sind HIV-Selbsttests in den Apotheken und Cactus-Supermärkten erhältlich.