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Unsere Geschichte

Alles begann bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als Ihre Königliche Hoheit Großherzogin Marie-Adelheid am 6. August 1914 einen eindringlichen Aufruf an die Großzügigkeit aller Luxemburger richtete und sich bereit erklärte, die Schirmherrschaft über eine humanitäre Organisation zu nehmen, wie sie in Artikel 11 der Genfer Konvention über die Verbesserung des Schicksals der Verletzten und Kranken im Feldeinsatz vorgesehen ist. Diese Konvention war 1907 von der Abgeordnetenkammer ratifiziert worden.

Die Anfänge im Krieg

Nur zwei Tage nach dieser öffentlichen Erklärung, am 8. August 1914, hatten Emile und Aline Mayrisch zwölf Persönlichkeiten versammelt, nämlich:

  • den Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer,
  • den Präsidenten des Staatsrats,
  • den Bürgermeister der Stadt Luxemburg,
  • den obersten Befehlshaber der Armee,
  • den Direktor des bakteriologischen Laboratoriums,
  • den mit der Betreuung der Staatsangehörigen der alliierten Länder und der Soldatenfrauen beauftragten Regierungsrat,
  • die Vertreter der drei Kirchen,
  • und den Hofmarschall,

Diese unterzeichneten vor einem Notar die Gründungsurkunde des Luxemburger Roten Kreuzes. Bereits im Oktober 1914 wurde letzteres vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes anerkannt.

Emile und Aline Mayrisch, stets darum bemüht sich nicht auf juristisches bzw. symbolisches Handeln zu beschränken, brachten die neue Organisation sogleich dazu, ihre erste Herausforderung im Kampf gegen das Leiden, den Tod und die Verzweiflung anzunehmen. Sie wandelten zu diesem Zweck ihren eigenen Wohnsitz in Düdelingen, heute bekannt unter dem Namen „Arbed Casino“, in ein Kriegskrankenhaus um. Von hier aus widmete sich das Rote Kreuz von 1914 bis 1918 seiner Aufgabe, den zahlreichen Verletzten und Kriegsgefangenen, die unser Land durchquerten, sowohl materielle als auch moralische Hilfe zu leisten.

Ausweitung der Aktivitäten in Friedenszeiten

Nach dem Ersten Weltkrieg, als die Menschen auf dauerhaften Frieden hofften, erkannten die Gründer des Luxemburger Roten Kreuzes die Notwendigkeit, die Aktivitäten auf Friedensmissionen auszudehnen, um ein wirksames Instrument im Kampf gegen das soziale Unheil dieser Zeit und für die Verbesserung der sanitären Hygiene und Vorsorge entstehen zu lassen. Diese Ausrichtung war in punkto Denkweise wesentlich für die Entwicklung des Luxemburger Roten Kreuzes, da es zum Votum des Gesetzes vom 16. August 1923 führte, das unserer Organisation die zivile Rechtsträgerschaft ihre Satzung anerkannte.

Zwischen 1921 und 1928 ging es dann darum, die Zielsetzungen des Roten Kreuzes in Friedenszeiten in der öffentlichen Denkweise zu verankern. Sein Beitritt zur „Liga der Organisationen des Roten Kreuzes“ – seit 1991 „Internationale Organisation der Organisationen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes – fand ebenfalls 1921 statt. Das Gesetz von 1923 bildete die Basis, auf der das Rote Kreuz sich in allen Gemeinden aktiv wurde. Es stellte zudem die Grundlage dafür dar, dass sich die Aktivitäten des Roten Kreuzes ausweiten konnten, um so auf vielseitigen Nöte und Ängste der Menschen Antworten zu finden.

Die soziale Aktivität des Roten Kreuzes drehte sich in den Jahren von 1928 bis 1940 im wesentlichen um zwei Leitgedanken: jenem des Schutzes von Mutter und Kind und jenem – nicht weniger wichtig – der Ausbildung von Krankenschwestern im Dienste der sanitären Vorsorge. Unsere Organisation hat in dieser Zeit eine Serie von greifbaren Ergebnissen erzielt, musste aber auch eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen, dies bedingt durch die fehlende Unterstützung der großen Mehrheit der Bevölkerung wie auch durch eine Reihe von Anfeindungen. In diesem Zusammenhang sei an die Schwierigkeiten bezüglich des Baus der „Maternité Charlotte“ erinnert, oder auch an das Jahr 1933, als unsere finanziellen Quellen in Folge der Wirtschaftskrise versiegten.

Der Sturm des Zweiten Weltkriegs

Für die Luxemburger begann dieser Krieg mit der Evakuierung der Bevölkerung im Süden des Landes nach Frankreich. Das Luxemburger Rote Kreuz kümmerte sich vor Ort, insbesondere mittels eines 1940 in Montpellier eröffneten Büros, zunächst um die dortigen Flüchtlinge.

Ein wichtiger Akteur im Gesundheits-, Sozial- und Bildungssystem

Im Laufe der Jahrzehnte hat das Luxemburger Rote Kreuz immer wieder auf die Bedürfnisse der Schwächsten reagiert, indem es Dienste zur Unterstützung von Kranken, sozial Ausgegrenzten und Jugendlichen eingerichtet hat.

Im Laufe der Jahre wurden mehr als 40 Dienste geschaffen, um all diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. In vielen Fällen richteten die öffentlichen Behörden oder die Sozialversicherung in der Folge Finanzierungsmechanismen ein, die es dem Roten Kreuz ermöglichten, diese Aktivitäten zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Diese Finanzierung deckt jedoch oft nicht alle Bedürfnisse ab, und dank der Unterstützung von Spendern und dem Engagement von Tausenden von ehrenamtlichen Helfern werden vom Roten Kreuz immer wieder neue Antworten auf neue Bedürfnisse gegeben.

Im Laufe der Zeit hat das Luxemburger Rote Kreuz auch seine Solidarität mit den nationalen Schwestergesellschaften entwickelt, um in humanitären Krisen Hilfe zu leisten.