Das Luxemburger Rote Kreuz ist gegen Gewalt gegen Frauen mobilisiert

25 November 2020

Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen gibt hat das Luxemburger Rote Kreuz Einblicke in seine Arbeit zugunsten von Überlebenden sexueller Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo gegeben.

Unsere humanitären Teams helfen in erster Linie den am stärksten gefährdeten Menschen in unseren Einsatzländern, und demnach auch Frauen, die sexuelle Gewalt überlebt haben„, so Manou Hoss, Mitglied des Verwaltungsrat des Luxemburger Roten Kreuzes. „Wir müssen alle Kräfte bündeln, um die Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen; auch die Unterstützung von Männern ist dabei wichtig“ so Manou Hoss weiter.

Zum Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen ging sie, zusammen mit Rémi Fabbri, Direktor für Internationale Hilfe beim Luxemburger Roten Kreuz, auf den Einsatz des Luxemburger Rote Kreuz in Panzi in der Demokratischen Republik Kongo ein.

Ein neu gestaltetes Krankenhaus

Im März 2019, nach dem Luxemburg-Besuch des Krankenhaus-Gründers und Friedensnobelpreis-Trägers Dr. Denis Mukwege, erklärte sich das Luxemburger Rote Kreuz bereit, die Renovierung des Panzi-Spitals zu unterstützen. Rémi Fabbri: „Das Krankenhaus wurde vor fast 20 Jahren erbaut und verfügte anfangs über rund 120 Betten. Heute werden rund 500 Menschen dort behandelt. Deshalb musste das Gebäude über die im Laufe der Jahre hinzugekommenen Anbauten hinaus auch grundlegend umgestaltet werden, damit die Patienten nicht zu sehr eingeengt werden.“

Jedes Jahr erhalten im Krankenhaus Panzi im Osten der Demokratischen Republik Kongo mehr als 1.500 Frauen oder Mädchen, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind, medizinische Versorgung zur Heilung ihrer körperlichen Folgeschäden. Trotz dieser beeindruckenden Leistung des medizinischen Teams wurde eine Renovierung des Krankenhauses immer dringlicher, um der hohen Zahl von Patientinnen auch weiterhin eine qualitativ hochwertige Versorgung bieten zu können.

Neue Häuser für Frauen

Im Jahr 2020 konnte das interdisziplinäre Team des Luxemburger Roten Kreuzes zudem 42 Häuser einweihen, die eigens für Frauen gebaut wurden, die nach sexueller Gewalt in Panzi betreut werden. „Unsere Unterstützung für Überlebende sexueller Gewalt stützt sich auf die vier Säulen, die von Dr Denis Mukwege definiert wurden, nämlich: medizinische, psychologische, sozioökonomische und rechtliche Hilfe„, so Rémi.

Trotz der Qualität der medizinischen Versorgung und der psychologischen Betreuung im Krankenhaus Panzi bleibt das Problem, dass Frauen, die sexuelle Gewalt überlebt haben, von ihren Herkunftsgemeinschaften oft stigmatisiert oder sogar abgelehnt werden. Damit sie ihren vollen Platz in der Gesellschaft voll einnehmen können, hilft ihnen das Rote Kreuz mit Unterstützung des luxemburgischen Außenministeriums beim Bau von Häusern in Dörfern. Die Frauen sind dabei aktiv am Bau ihrer Häuser beteiligt, die für sie die sichere Basis eines neuen Leben bilden.