POW! BLOP! WIZZ! WOW!

13 Dezember 2019

Mehr als 3000 Kinder besuchen die Krippen und Kindertagesstätten des Luxemburger Roten Kreuzes. Hier bieten ihnen die Betreuerteams innovative pädago- gische Aktivitäten an. Ein Beispiel? Die Kinder einen Comic zum Thema Konflikte gestalten lassen.Jedes Mal, wenn sich Andy Genen (alias ND!), von Beruf Comiczeichner, an seine erste Begegnung mit den Kindern erinnert, schwingt in seiner Erzählung die gleiche Rührung mit. Seit 2017 unterstützt er zusammen mit den Erziehern die kleinen Autoren und Zeichner, und das in allen vier Kindertagesstätten des Roten Kreuzes. Die intakte Unschuld der Kinder springt ihm sofort ins Auge, wenn er die beiden bis heute gedruckten Samm- lungen öffnet: „Sie haben mich mit ihrer Kreativität, ihrer Ausdauer, ihrer Disziplin und ihrer Konzentration verblüfft. In acht zweistündigen Sitzungen haben alle ihre Bildtafeln vollendet, die jeweils eine verständliche Geschichte in einer originellen und vollkommen eigenständig geschaffenen Welt erzählen.

„Oft findet man seine Stimme und seinen Weg außerhalb konventioneller Denkansätze.“Andy Genen (ND!)

Ein Comic über KonflikteAuch wenn ein Comic „cool“ ist, Konflikte sind es deutlich weniger. Als der Erzieher und ND! das Thema vorstellen, brauchen die Kleinen etwas Zeit, ehe sie sich damit anfreunden können und sich ans Werk machen. Jedes Kind wird Herr seiner eigenen Gestaltung. „Oft findet man seine Stimme und seinen Weg außerhalb konventioneller Denkansätze und Formate, indem man etwas Einmaliges und folglich Interessantes schafft.“ Und wenn man zwischen zehn und zwölf Jahre alt ist, ist es einfacher, aus Konventionen auszubrechen, als danach.Manche Kinder konnten sich bei dem Projekt so richtig entfalten und so ihr „Schneckenhaus“ verlassen. Doch es war recht erstaunlich zu beobachten, dass sie die Gelegenheit nicht nutzten, um mehr oder weniger verdrängte Probleme zu thematisieren. Im Gegenteil: „Wenn sie in den künstlerischen Schaffensprozess eintauchen, befreien sie sich eher von ihrem Alltag und gehen weit über ihn hinaus“, erzählt der Zeichner lachend.