Neues Zuhause für junge Menschen in Notlagen in Oberglabach eröffnet

03 September 2025

Am 2. September 2025 wurde in Oberglabach (Gemeinde Nommern) ein besonderes Zeichen für Solidarität und Zukunft gesetzt: Das Luxemburger Rote Kreuz eröffnete feierlich ein neues Betreuungszentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in psychosozialen Notlagen.

Die Einrichtung ist mehr als ein Neubau – sie ist ein sicherer Ort für junge Menschen, die Unterstützung, Stabilität und Perspektiven brauchen.

„Die Großzügigkeit der Menschen macht den Unterschied für die Kinder und Jugendlichen, die in diesen neuen Räumlichkeiten aufgenommen werden“, betonte Michel Simonis, Generaldirektor des Luxemburger Roten Kreuzes.

Ein Ort für Schutz, Entwicklung und Selbstständigkeit

Das neue Zentrum vereint drei aufeinander abgestimmte Wohnformen unter einem Dach – jede davon zugeschnitten auf Alter, Lebenssituation und den individuellen Unterstützungsbedarf der jungen Bewohner:innen.

„Centre d’Accueil Norbert Ensch“ (CANE)

Für Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren, die vorübergehend nicht mehr in ihrem familiären Umfeld leben können – oft aufgrund gerichtlicher Entscheidungen. Bis zu acht Kinder finden hier einen geschützten Rahmen, in dem Geschwister bewusst gemeinsam aufgenommen werden, um familiäre Bindungen zu erhalten.

„Service Perspectives“ – Betreutes Wohnen

Junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die sich in einer psychosozialen Krise befinden, erhalten in diesem Bereich nicht nur Wohnraum, sondern auch individuelle pädagogische Begleitung sowie Unterstützung beim Schul- oder Berufsweg.

„Service Jugendwunnen“ – begleitetes eigenständiges Wohnen

Für besonders selbstständige junge Erwachsene (18–27 Jahre) stehen sieben Einzelwohnungen zur Verfügung. Eine sozialpädagogische Begleitung kann auf Wunsch und je nach Bedarf flexibel in Anspruch genommen werden.

Das Projekt ist ein zentraler Bestandteil der Strategie 2030 des Luxemburger Roten Kreuzes und wurde mit Unterstützung zahlreicher Partner:innen realisiert: dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend (MENJE), dem Nationalen Amt für Kinder (ONE) sowie durch großzügige Spenden aus der Bevölkerung.

Besonders entscheidend war die Schenkung eines Grundstücks durch eine Familie aus Oberglabach – ein starkes Zeichen für lokales Engagement.

„Kinder und Jugendliche brauchen sichere Orte und pädagogische Fachkräfte, die sie individuell und engagiert begleiten“, so Mireille Neuen, Direktorin der Abteilung Kinder- und Familienhilfe (AEF). „Dieses neue Zentrum bietet beides.

Die Verzahnung von Wohnen, Betreuung und Bildung bildet den Kern des neuen Angebots. Für viele junge Menschen ist dies die Voraussetzung für einen erfolgreichen Übergang ins eigenständige Leben.

„Dieses Zentrum stärkt die Verbindung zwischen Begleitung, Wohnen und Bildung – ein Schlüsselelement für langfristige Chancengleichheit“, erklärt Véronique Schmit, Direktorin der Abteilung für non-formale Bildung (ENF).

Mit dieser neuen Struktur in Oberglabach setzt das Rote Kreuz ein starkes Zeichen: für Menschlichkeit, für konkrete Hilfe – und für die Zukunft junger Menschen, die Unterstützung brauchen, um ihr Leben selbstbestimmt gestalten zu können.