12 August 2025
In den elf Jugendhäusern des Luxemburger Roten Kreuzes stehen nicht nur vielseitige Freizeitaktivitäten auf dem Programm, sondern auch die persönliche Weiterentwicklung der Jugend.
Direktionsbeauftragte Carole Theisen erklärt im Interview mit Crossroads das Konzept der Offenen Jugend und welche Aktivitäten derzeit beliebt sind
Jugendhäuser bieten mehr als nur Freizeitaktivitäten – sie fördern auch die persönliche Entwicklung. Wie schaffen Sie es, den Jugendlichen zu helfen, ihre Stärken zu entdecken?
Carole Theisen: Der wichtigste Aspekt in der Jugendarbeit ist die Beziehung, die der Erzieher zum Jugendlichen aufbauen kann. Durch diese Beziehung entsteht eine Vertrauensbasis und ein passendes Umfeld: Das pädagogische Team lernt den Jugendlichen kennen und kann dadurch ein Angebot gestalten, das ihm gerecht wird. Hauptsächlich durch Gespräche und gezielte Aktivitäten helfen unsere Erzieher den Jugendlichen, sich bestmöglich zu entwickeln. Auch die Interaktion mit anderen jungen Menschen hilft ihnen, sich zu (er)finden.
Die Arbeit in unseren Jugendhäusern basiert auf dem Konzept der Offenen Jugendarbeit. Was bedeutet das konkret?
CT: Offene Jugendarbeit bedeutet, dass die jungen Menschen (12-26 Jahre) freiwillig ins Jugendhaus kommen. Der Jugendliche entscheidet selbst, worauf er sich einlässt, an was er teilnimmt und wie lange er bleibt alles geschieht auf seiner eigenen Initiative. Es gibt keinen Druck und keine Erwartungshaltung. Das Team arbeitet zusammen mit den jungen Leuten daran, ein Angebot zu gestalten, das sie interessiert und sie weiterbringt..
Gibt es eine Thematik, die in den Häusern besonders beliebt ist?
CT : Die Dynamiken in den Strukturen sind sehr unterschiedlich und hängen auch teilweise vom Alter der Jugendlichen ab. Allgemein ist die Begegnung ein wichtiges Element eines Jugendhauses: Einfach hinkommen, willkommen sein und sprechen ist für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtig. Danach sind viele Jugendliche an einem interessanten Freizeitangebot interessiert sehr erfolgreich ist in jedem Haus das Kochen. Gemeinsam wird ein Menü entschieden, gekocht und gegessen. Zudem haben auch Sportaktivitäten oder Ausflüge eine gute Resonanz. In letzter Zeit kommen immer mehr Mädchen in unsere Jugendhäuser, besonders zu Aktivitäten, die spezifisch und exklusiv auf sie ausgerichtet sind
z. B. wurde im Jugendhaus Strassen die Aktivität „Pretty girl” mit mehreren Schönheitsworkshops und einem Abendessen nur für Mädchen organisiert. Zusammenfassend geht es in einem Jugendhaus darum, willkommen zu sein und gemeinsam schöne Momente zu erleben.
Seit 1999 bietet das Luxemburger Rote Kreuz in seinen Jugendhäusern einen sicheren Begegnungs- und Bildungsraum für junge Menschen zwischen 12 und 26 Jahren, in dem sie sich ganz nach ihren eigenen Vorstellungen frei entfalten können. Derzeit betreibt das Rote Kreuz landesweit insgesamt elf solcher Häuser.