Ein Jahr nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien: Die Bedürfnisse der Bevölkerung sind nach wie vor enorm

10 Februar 2024

Es ist ein Jahr her, dass die Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien von zwei heftigen Erdbeben erschüttert wurde. Mit mehr als 55.000 Toten und 17 Millionen betroffenen Menschen ist die Bilanz dieser Katastrophe folgenschwer.

In der Notlage hat das Luxemburger Rote Kreuz 1 Million Euro aufgebracht. In enger Partnerschaft mit dem Deutschen Roten Kreuz ermöglichten diese Finanzierungen die Bereitstellung von Zelten, Decken und Wintermaterial in der Türkei sowie von medizinischen Hilfsgütern und Präventionsmaterial in Syrien.

Ein Jahr später befindet sich die Türkei auf dem Weg der Besserung, während Syrien noch immer mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist, die durch den seit über einem Jahrzehnt andauernden Konflikt verschärft werden.

Die Lage in der Türkei

In der Türkei leiden immer noch mehr als 9,1 Millionen Menschen unter den Folgen der Erdbeben und werden noch viele Monate lang Unterstützung benötigen. Der Türkische Rote Halbmond führt zahlreiche Aktionen durch:

  • Nahrung: 426 Millionen warme Mahlzeiten und Trinkwasser wurden in den betroffenen Gebieten bereitgestellt.
  • Unterkunft: 2,7 Millionen Menschen schlafen in bereitgestellten Zelten, die mit Decken und Heizsystemen ausgestattet sind.
  • Hygiene und Wasser: 200.000 Hygienesets und Sanitärcontainer wurden zur Verfügung gestellt.
  • Gesundheit: Mehr als 207.000 Menschen erhielten Gesundheitsversorgung oder psychosoziale Unterstützung, die von mobilen Einheiten bereitgestellt wurde. Außerdem werden regelmäßig Blutspendeaktionen durchgeführt.
  • Finanzielle Unterstützung: 600.000 schutzbedürftige Menschen erhielten Bargeld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, und 140.000 Einkaufsgutscheine wurden verteilt.
séisme Turquie

Die Lage in Syrien

In Syrien waren 8 Millionen Menschen von den Erdbeben betroffen, obwohl das Land bereits durch zwölf Jahre Konflikt geschwächt war. Der Syrische Arabische Rote Halbmond mobilisierte rasch 4.000 Mitarbeiter und Ehrenamtliche vor Ort:

Video des Deutschen Roten Kreuzes
  • Nahrungsmittel: Mehr als 124.000 Lebensmittelrationen wurden an die betroffene Bevölkerung verteilt.
  • Unterkunft: Es wurden über 200 Unterkünfte und zehntausende Decken, Matratzen und Planen verteilt.
  • Hygiene und Wasser: Um der Ausbreitung von Infektionskrankheiten entgegenzuwirken, sorgten die Teams vor Ort für angemessene sanitäre Einrichtungen und erleichterten den Zugang zu sauberem und hygienischem Wasser. Außerdem verteilten sie wichtige Hygieneartikel.
  • Gesundheit: Über eine Million Menschen wurden mit Medikamenten versorgt und von mobilen Kliniken und Gesundheitseinheiten behandelt.
  • Nachbarschaftsdienste: 185.000 Dienste wie Erste Hilfe für psychische Gesundheit, Informationen zum Umgang mit Erdbeben oder Rechtsberatung wurden bereitgestellt.

Dennoch ist der Weg trotz all dieser Bemühungen noch lang. Die betroffenen Menschen haben nicht nur ihr Zuhause oder ihre Angehörigen verloren, sondern „ihr ganzes Leben“. Ihre Arbeit, ihre Büros, ihre Geschäfte, die landwirtschaftlichen Betriebe und so vieles mehr, was erst nach Jahren wieder aufgebaut werden kann, indem man bei Null anfängt.

Aus diesem Grund ist die langfristige Unterstützung des Roten Kreuzes bereits in den Wiederaufbau eingebunden und die nationalen Gesellschaften vor Ort arbeiten täglich daran, den Opfern zu helfen.

Sie können die Arbeit des Roten Kreuzes vor Ort weiterhin unterstützen, indem Sie eine Spende per Banküberweisung tätigen (IBAN LU52 1111 0000 1111 0000) oder hier .

 Danke für Ihre Solidarität!